Seit dem 18. November 2002 gibt es in Essen eine neue Landmarke: Die Essener Säule der Gemeinschaft des Bildhauers Günther Oellers aus Linz/Rhein bereichert den Platz vor dem Land- und Amtsgerichtsgebäude in Essen.
Als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Justiz wurde die 4,5 Meter hohe Säule aus Eifelbasalt durch den Linzer Bildhauer vor dem Gerichtsgebäude an der Zweigertstraße errichtet.
Die "Essener Säule der Gemeinschaft", wie sie der Künstler genannt hat, weist auf den Konvent, das Zusammentreffen von Menschen, gesellschaftlicher Gruppen und staatlicher Einrichtungen hin. Günther Oellers hat Zeichen von Menschen in abstrahierter Form in sie gemeißelt, Dabei geht es nicht um die Darstellung einer Masse von Einzelnen, sondern um deren Tun und Schicksal in der Gemeinschaft. Die Säule steht für Akzeptanz und Toleranz der Mitmenschen untereinander und stellt die Bedeutung von Kommunikation und Interaktion zur Verwirklichung dieser Ziele heraus.
Die Idee zu dem Kunstwerk bewegte Günther Oellers schon seit Jahren. Mit der Gedenktafel für das ehemalige KZ-Außenlager Berlin-Lichterfelde hatte er ein vielbeachtetes Mahnmal mit einer ähnlichen Thematik geschaffen, das zum Nachdenken anregen soll.
Gemeinsam mit der Stadt Essen, auf deren Grundstück die Säule steht, und dem Landgericht Essen wurde das Projekt realisiert. Stadt und Justiz setzen durch die Säule und durch den Standort vor dem Justizgebäude ein Zeichen für Toleranz und Gerechtigkeit unter den Menschen. Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz haben in der Begegnung von Menschen keinen Raum - im Vordergrund steht ein friedliches und verständiges Miteinander der Menschen.
In Zeiten leerer öffentlicher Kassen kann ein derartiges Projekt nur mit Hilfe Dritter realisiert werden. Die Neupflasterung des maroden Vorplatzes vor dem Hauptportal des Gerichtsgebäudes mit "Auffahrt" konnte im Zuge der Errichtung der Säule von der Bezirksvertretung Rüttenscheid beigesteuert werden. Zur Finanzierung des Kunstwerkes selber gelang es der Stadt Essen, Eigentümerin des Grund und Bodens und Auftraggeberin des Kunstwerkes, in der WAZ-Mediengruppe (seit 2012 Funke Mediengruppe) einen Stifter zu finden. Die Firma HochTief AG erklärte sich bereit, der Stadt Essen das Fundament für die Säule zu bauen.
Über die Essener Säule der Gemeinschaft ist eine Broschüre des Landgerichts Essen erschienen.